Du hattest einen Unfall und kannst für ein paar Tage nicht arbeiten? Bist du im letzten Regen nass geworden und bist jetzt verkühlt und kannst (und solltest) daher nicht weiter Radfahren bzw. arbeiten? Oder hast du dich verletzt und hast jetzt keine Möglichkeit in den kommenden Tagen zu arbeiten? Mit einem freien Dienstvertrag hast du Anspruch auf Krankengeld, sofern du über der Geringfügigkeitsgrenze gearbeitet hast, oder wenn du dich unter der Geringfügigkeitsgrenze selbst versichert hast.

Es ist wieder Verhandlungs-Saison. Der Kollektivvertrag 2024 soll besser werden! Die zweirädige Liefer-Community soll stärker werden als sie ist. Wir haben viel vor und wollen hoch hinaus: Faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen für alle Fahrradbot*innen.

Die neue Konkurrenz im Plattformlieferdienst war mit Spannung erwartet, und seit Anfang Mai sehen wir blaue Wolt-Rider mit kubischen Rucksäcken durch Wien fahren. Wir haben davor schon die Proteste und Streiks in unseren Nachbarländern verfolgt und festgestellt, dass - egal ob grün oder blau - wir uns wohl ärgern werden. Die Frage war nur, wie lange es dauern wird, bis Rider auch bei uns protestieren. Es hat nicht lange gedauert.

Am Freitag, dem 17. Februar, demonstrierten etwa 100 Freie Dienstnehmer:innen bei Mjam zum dritten Mal. Die ersten beiden Male im Oktober 2022 beschleunigten einige Prozesse bei Mjam und die Geschäftsleitung versprach Lösungen und „ein neues Lohnmodell“ ab Februar 2023. Das neue Lohnmodell löst sicher einige Probleme der Firma, aber noch nicht alle, damit Rider von ihrem Job besser leben können.

Frohes Neues Jahr allerseits! So wie es im Land einer funktionierenden Sozialpartnerschaft sein soll, freut man sich im Dezember über Weihnachtsgeld und im Jänner wieder über ein bisschen bessere Arbeitsbedingungen - jedenfalls in Branchen, wo es viele Gewerkschaftsmitglieder gibt. Darf ich vorstellen: Der Radbot*innen Kollektivvertrag 2022!

Was darf es heute zu Essen sein: Pizza, Burger oder Sushi? Mehr zuhause und weniger Restaurantbesuche pushten Essensplattformen wie Lieferando oder Mjam. Während die Aktienkursentwicklung den Investoren sicherlich gut schmeckt, sind die Arbeitsbedingungen der systemrelevanten Plattformbeschäftigten in Zeiten von Corona äußerst unappetitlich.